Pressemitteilung des Bayerischen HandwerkstagesBayerisches Handwerk widerspricht DGB
Traublinger: "Handwerk gibt auch schwächeren Jugendlichen eine Chance"
8. Mai 2012
Das Handwerk in Bayern widerspricht vehement dem Deutschen Gewerkschaftsbund, der behauptet, Ausbildungsabbrüche und überdurchschnittliche Durchfallquoten bei der Gesellenprüfung wären auf die mangelnde Ausbildungsfähigkeit der Betriebe zurückzuführen. Explizit nennt der DGB die handwerklichen Ausbildungsberufe Bäcker, Metzger und Klempner. "Das sind aber exakt die Gewerke, die auch schwächeren Jugendliche eine Chance geben", erklärt der Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), Heinrich Traublinger, MdL a. D. Darunter seien oftmals eben auch Jugendliche, die sich nicht als ausbildungsfähig erwiesen. Die überwiegende Mehrheit dieser Jugendlichen würden aber zu einer erfolgreichen Gesellenprüfung geführt. Traublinger appelliert an die Jugendlichen, sich vorab über den angestrebten Beruf zu informieren und von den Möglichkeiten Gebrauch zu machen, in den Beruf "reinzuschnuppern". Das Handwerk biete beispielsweise erfolgreich Berufspraktika und zusammen mit den Arbeitsagenturen Maßnahmen zur Berufsorientierung an.
Mit dem Meisterbrief habe das Handwerk ein allgemein anerkanntes Qualitätssicherungsinstrument auch für die Ausbildung. Um den handwerklichen Meistertitel zu erlangen, der zur Lehrlingsausbildung im Handwerk befähige, müsse auch eine Prüfung in Berufspädagogik (Teil IV der Meisterprüfung) abgelegt werden, erläutert Traublinger. "Das Handwerk bemüht sich nachhaltig um die Ausbildung der Ausbilder", so der BHT-Präsident. Darüber hinaus greife die DGB-Kritik an der Qualität der Ausbildungsmeister im Handwerk ins Leere, da in jedem Meisterprüfungsausschuss ein Arbeitnehmervertreter mitwirke. Zudem überwachten die Handwerkskammern die handwerkliche Ausbildung, bei Problemen seien die Ausbildungsberater der Kammern vor Ort.
Das Handwerk sei im ureigensten Interesse darauf angewiesen, hervorragend auszubilden. Qualifizierte Fachkräfte seien auf dem Arbeitsmarkt kaum zu finden, so dass der dringend benötigte Facharbeiter- und auch Unternehmernachwuchs selbst ausgebildet werden müsse, betont Traublinger.