Rolf Göbels, GFWH GmbH
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Pressemitteilung der Handwerkskammer für München und OberbayernHandwerk bleibt optimistisch

Impulse durch Wohnungsbau und privaten Konsum

17. Oktober 2014

Das oberbayerische Handwerk trotzt dem Abwärtstrend. Wohnungsbau und privater Konsum waren im 3. Quartal 2014 die wichtigsten Impulsgeber der Handwerkskonjunktur. In den kommenden Monaten erwarten 88 Prozent der Betriebe eine gute oder befriedigende Geschäftslage.

Die Stimmung im Handwerk befindet sich auf einem sehr hohen Niveau, hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber um zwei Punkte leicht verschlechtert. So meldeten 87 Prozent der oberbayerischen Betriebe im 3. Quartal 2014 einen guten oder befriedigenden Geschäftsverlauf. Die Stimmungseintrübung betraf viele Branchen. Nur die Lebensmittelhandwerke und die verbrauchsnahen Dienstleister berichteten über bessere Geschäfte als vor einem Jahr. Bei Letzteren fällt der Anstieg mit elf Punkten besonders deutlich aus. Das Bauhauptgewerbe musste dagegen mit einem Minus von sechs Punkten den stärksten Rückgang hinnehmen. Aber auch Ausbaugewerbe (minus ein Punkt), gewerblicher Bedarf (minus drei Punkte) und Kfz-Handwerk (minus fünf Punkte) waren mit ihrer aktuellen Lage weniger zufrieden.

Die Kapazitäten der Handwerksfirmen in Oberbayern waren im 3. Quartal 2014 durchschnittlich zu 80 Prozent ausgelastet. Damit sank der Auslastungsgrad im Vergleich zum 20-Jahres-Hoch aus dem Vorjahr um zwei Punkte. Der Anteil der voll ausgelasteten Betriebe ging um fünf Punkte auf 35 Prozent zurück. Besonders deutlich fiel der Indikator im Bauhauptgewerbe. Dennoch arbeiten dort noch immer 39 Prozent an der Kapazitätsgrenze. Ende September hatten die oberbayerischen Handwerksbetriebe Aufträge für durchschnittlich 7,1 Wochen in ihren Büchern stehen. Binnen Jahresfrist waren das 0,3 Wochen weniger. Beim Auftragseingang meldeten 76 Prozent der Betriebe eine gleichbleibende oder steigende Nachfrage, sechs Punkte weniger als vor einem Jahr. 77 Prozent der oberbayerischen Handwerksbetriebe meldeten im 3. Quartal 2014 steigende oder gleichbleibende Umsätze. Das sind fünf Punkte weniger, als noch vor einem Jahr.

Nach ersten Schätzungen erwirtschafteten die Betriebe im Kammerbezirk im Berichtszeitraum 8,9 Milliarden Euro. Dies entspricht einem nominalen Zuwachs von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den größten Sprung bei der Umsatzentwicklung machten die verbrauchsnahen Dienstleister; dort stieg die Quote der Betriebe mit stabilen oder positiven Werten um 12 Punkte auf 72 Prozent. Einen Rückgang von neun auf 81 Punkte verzeichnete dagegen das Baugewerbe. Allerdings sind dort die Umsätze in den letzten eineinhalb Jahren auch besonders kräftig gestiegen.

In den von der amtlichen Statistik erfassten Handwerksunternehmen waren Ende September etwa 301.000 Personen tätig. Im Jahresvergleich entspricht dies einem Zuwachs von 0,6 Prozent. Auch für das kommende Quartal wird mit einer leicht positiven Beschäftigungsentwicklung gerechnet. Allerdings wirkt der Fachkräftemangel weiterhin belastend auf die Wachstumsmöglichkeiten der Handwerksbetriebe.

Die allgemeine wirtschaftliche Verunsicherung beeinflusste die Investitionsbereitschaft der oberbayerischen Handwerksbetriebe nicht negativ: 35 Prozent (plus ein Punkt) der Umfrageteilnehmer investierten im 3. Quartal 2014. Insgesamt betrug das geschätzte Investitionsvolumen 225 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs um sechs Prozent. Rückenwind lieferten die niedrigen Zinsen und die gute Binnenkonjunktur.

Für das Gesamtjahr 2014 wird beim Umsatz mit einem nominalen Plus von 2,4 Prozent auf ca. 33,9 Mrd. Euro gerechnet. Die Zahl der Beschäftigten dürfte im Jahresdurchschnitt um 0,7 Prozent auf 293.500 zulegen. Bei den Investitionen wird ein Plus von sechs Prozent auf rund 970 Mio. Euro erwartet. Die Zahl der Handwerksbetriebe dürfte um 0,7 Prozent auf etwa 80.000 steigen.

Jens-Christopher Ulrich

Jens Christopher Ulrich

Stabsstellenleiter, Pressesprecher

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