Luise Gypser

Österreich

Textil

Dieses Wendeobjekt in Form eines überdimensionalen textilen Insektenkokons lässt sich sowohl als Tasche als auch als kimonoartiger Umhang verwenden. Der wulstige, blutrot geaderte Kokon wirkt auf den ersten Blick abstoßend, bei näherer Betrachtung lädt er allerdings zum Betasten und Erforschen ein. Öffnet man den verschlossenen Körper, so entschlüpft seidenfaltergleich der Kimono in ungeahnter Größe. Beide Stufen der Metamorphose sind untrennbar miteinander verbunden. "My Cocoon" lässt sich drehen und wenden, in einander verschlungen bildet diese Symbiose von "hässlich" und "schön" ein ausgewogenes Ganzes. Das verwendete Material (Seide, Organza, Wattierung, Moos und Flechten) unterstreicht die äußerlich abstoßende und innerlich anziehende Wirkung.

Als Gestaltungsmittel habe ich meinen eigenen Körper eingesetzt, von dem ich einige Partien als schön, andere als hässlich empfinde: Die Fettwülste des Kokons werden durch meine ineinander verkrallten Finger gebildet, die Augen des Falters sind meine eigenen, in unterschiedlicher Gemütsverfassung.