Rebecca Wilson

Großbritannien

Keramik

Kinder geben sich gern jener Realität hin, in der die Gesetze der Natur und der Wissenschaft aufgehoben sind. In ihrer Märchenwelt blüht die Fantasie an allen Ecken und Enden. Die Gabe zu glauben, ohne hinterfragen zu müssen, lässt Kinder mit der Realität sehr launisch und erfinderisch umgehen. Sie können Dinge sehen, die überhaupt nicht existieren. In der Frühphase unserer geistigen Entwicklung trippeln wir bedenklich dahin auf dieser Grenze zwischen Realität und Fantasie, stammelnd vor Aufregung oder voller Angst.

 Ich mache narrative Keramik. Sie orientiert sich an meinen alten Kinderbüchern, und ich möchte die Spannung und die ungezügelte Fantasie wiederaufleben lassen. Einige Stücke haben Hauptpersonen, in scheinbar heitere Gefielde werfen Ereignisse ihre Schatten voraus, vor dem Auge entstehen surreale, gefährliche Schauplätze. Die Titel sind sehr wichtig, denn sie zielen auf einen größeren narrativen Kontext und verlangen nach Interpretation. Vielleicht besinnt sich der Betrachter ja auf seine eigene Kindheit, und sei es auf nostalgische Weise.

 Die Arbeiten sind in Steinzeug ausgeführt, eine Porzellanengobe sorgt für subtile, bleiche Farben. Die Illustrationen lege ich, in Kombination von Druck- und Scraffitotechnik, schichtweise an.