Pressemitteilung der Handwerkskammer für München und OberbayernSchlagbauer fordert im Stadtrat
Stadt soll junge unbegleitete Flüchtlinge und Jugendliche mit Startschwierigkeiten unterstützen
27. Oktober 2014
Handwerkskammerpräsident und Stadtrat Georg Schlagbauer fordert die Landeshauptstadt dazu auf, junge unbegleitete Flüchtlinge und Jugendliche mit Startschwierigkeiten dahingehend zu unterstützen, dass sie eine berufliche Ausbildung aufnehmen bzw. diese erfolgreich absolvieren können. Hierzu sollen durch Umschichtungen im Bereich von Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ) finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Entsprechende Anträge brachte Schlagbauer heute in den Stadtrat ein.
Der Stadtrat möge beschließen, dafür zu sorgen, dass junge Flüchtlinge (U25) während der gesamten Zeit einer handwerklichen Lehre bzw. eines Praktikums von fachlich geeigneten Personen begleitet werden. Es soll ermöglicht werden, dass geeignete Institutionen und Projektträger Strukturen schaffen können, die zielgerichtet gewährleisten, dass die Lehre erfolgreich abgeschlossen, die Integration der Jugendlichen be-fördert und die sprachlichen Fähigkeiten der Migranten verbessert werden, heißt es in einem der Anträge Schlagbauers. Die duale Berufsausbildung in einem handwerklichen Meisterbetrieb sei hervorragend dazu geeignet, junge Flüchtlinge in die Berufs- und Arbeitswelt und damit in die Gesellschaft zu integrieren. Aufgrund der eher kleinen Betriebsgröße sei es aber notwendig, dass geeignete, sozial-pädagogisch qualifizierte Personen bereitstehen, um die jungen Flüchtlinge während der gesamten Zeit des Praktikums bzw. der Lehre zu begleiten. Auf diese Weise werde es Handwerksbetrieben erleichtert, Praktikums- und Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen, begründet der Handwerkskammerpräsident seinen Antrag. Ein weiterer Antrag Schlagbauers zielt darauf ab, unbegleiteten jungen Flüchtlingen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung in den Bereichen Sport und Kultur zu bieten, die einen Beitrag zur Integration leisten können.
Durch Umschichtungen beim MBQ sollen außerdem Mittel bereit gestellt werden, um Mittelschülern helfen zu können, deren Schulabschluss gefährdet sein könnte. Dabei soll durch eine frühzeitige Identifikation von entsprechenden Jugendlichen ab der 8. Klasse ermittelt werden, welcher Bedarf für Unterstützungsangebote bestehen könnte und welche Träger diese anbieten könnte. Nach erfolgreichem Schulabschluss sollte der mit der Maßnahme betraute Träger zusätzliche Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikumsplatz bzw. einer Lehrstelle bieten.
Zudem sollten Mittel zur Begleitung von Jugendlichen, deren Berufsabschluss gefährdet sein könnte, geschaffen werden. Dabei sei durch eine frühzeitige Identifikation von Azubis, bei denen die Gefahr eines vorzeitigen Ausbildungsabbruchs besteht bzw. bei denen erkennbar wird, dass die bevorstehenden Prüfungen nicht bestanden werden, sicherzustellen, dass durch eine Unterstützung in fachlicher Hinsicht und durch eine sozialpädagogische Stärkung die Berufsausbildung doch noch erfolgreich abgeschlossen wird. Schlagbauer begründet diesen Antrag damit, dass in München Jugendliche in vielen Fällen auch dann einen Ausbildungsplatz erhalten, auch wenn sie aufgrund ihres Leistungsvermögens oder ihres sozialen Verhaltens gewisse Defizite aufweisen. Oftmals geben gerade Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister diesen Jugendlichen eine Chance. Schlagbauer: „Aufgrund dieser Probleme sind solche Ausbildungsverhältnisse oft mit einem erhöhten Abbruchsrisiko behaftet. Der Abbruch eines Lehrverhältnisses ist insbesondere für die Jugendlichen eine Problem, die ohnehin mit eigenen Startschwierigkeiten zu kämpfen haben.“ Diese Jugendlichen sollten im Idealfall von Beginn ihrer Berufsausbildung an eine Unterstützung in fachlicher und sozialpädagogischer Hinsicht erhalten. Dabei könne es sich beispielsweise um Jugendliche handeln, die bereits vor Abschluss eines Ausbildungsvertrages eine besondere Unterstützung erfahren haben.