Georg Schlagbauer
Handwerkskammer für München und Oberbayern
Georg Schlagbauer

Pressemitteilung des Bayerischen HandwerkstagesSchlagbauer stellt Themenschwerpunkte vor

"Wissen und Erfahrungen der Handwerksorganisationen zum Wohl unserer Wirtschaftsbereichs bündeln"

23. Oktober 2014

"Auch wenn der Bayerische Handwerkstag (BHT) seinen Sitz in München hat, vertritt er das gesamte bayerische Handwerk von Fladungen im Landkreis Rhön-Grabfeld bis nach Sonthofen im Oberallgäu. Mein Ziel ist es, Kammern und Verbände umfangreich in die Arbeit einzubinden. Der große Wissens- und Erfahrungsschatz in den Handwerksorganisationen ist eine der besonderen Stärken unseres Wirtschaftsbereichs. Wenn wir diese bündeln und gemeinsam an einem Strang ziehen, sind wir stark", betonte der neu gewählte BHT-Präsident Georg Schlagbauer vor der Presse in Schweinfurt.

Aktuell präsentiert sich das bayerische Handwerk in robuster Verfassung: Für das Gesamtjahr 2014 wird beim Umsatz mit einem nominalen Plus von 2,3 Prozent auf rund 98 Mrd. Euro gerechnet. Die Zahl der Beschäftigten dürfte im Jahresdurchschnitt um 0,7 Prozent auf 903.000 zulegen. Bei den Investitionen wird ein Plus von sechs Prozent auf ca. 3,1 Mrd. Euro erwartet. Die Zahl der Handwerksbetriebe dürfte um ein Prozent auf etwa 204.000 steigen.

Schlagbauer stellte in Schweinfurt auch seine Themenschwerpunkte vor. "Nur wenn wir es schaffen, genügend Berufsnachwuchs für das Handwerk zu gewinnen, sie zu qualifizierten Fachkräften auszubilden und sie auch im Handwerk zu halten, können wir die Basis für die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe sichern. Dazu zählt auch das konsequente Erschließen neuer Nachwuchspotenziale", erklärte der BHT-Präsident. Den Meisterbrief erklärte Schlagbauer zum Dreh- und Angelpunkt im Qualifikationssystem des Handwerks: "Er spielt nicht nur die Hauptrolle bei der Sicherung der Leistungsfähigkeit und der hohen Qualität unserer Arbeit, sondern ist auch die Basis der dualen Berufsausbildung. Der Meisterbrief ist Qualitätszertifikat und Verbraucherschutzinstrument. Und nicht zuletzt garantiert nur der Meister die hohe Ausbildungsleistung und Ausbildungsbereitschaft im Handwerk. Wir werden daher mit aller Kraft für den Schutz des Meistervorbehalts kämpfen."

Zum Bürokratieabbau sagte der BHT-Präsident: "Ob Vertrags- und Kaufrecht oder Öko-Design-Richtlinie, ob Lebensmittelkontrollverordnung, Verbraucherinformationsgesetz oder viele weitere Bereiche eines vorgeblichen Verbraucherschutzes - es muss wieder Augenmaß einkehren in die EU-Politik. Zudem müssen die Belange unserer Handwerksunternehmen als gleichwertig neben denen der Industrie und der Verbraucher gelten." Bundespolitisch steht für den BHT-Präsidenten die Entlastung des Handwerks von Steuern und Lohnzusatzkosten ganz oben auf der Agenda. Auch die Erbschaftsteuer werde man genau im Auge behalten. Das in Kürze erwartete Urteil des Bundesverfassungsgerichts dürfe nicht zu einer Mehrbelastung bei der Vererbung von Betriebsvermögen führen.

Schlagbauer: "Bei der Energiewende müssen wir dafür sorgen, dass die Handwerksbetriebe nicht deren Zahlmeister bleiben. Auch bei der energetischen Gebäudesanierung muss noch viel mehr passieren." Dazu fordert das bayerische Handwerk, endlich ein maßgeschneidertes Förderpaket auf den Weg zu bringen, das die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung beinhaltet. "In der Landespolitik müssen wir stärker ins Bewusstsein der Politik rücken, dass das Handwerk ein unverzichtbarer Faktor für die bayerische Lebensqualität in den Städten und auf dem Land ist. Zentraler Punkt ist deshalb eine Stärkung der wohnortnahen Versorgung mit lebendigen Innenstädten. Wir fordern deshalb die Wiederaufnahme des Novellierungsprozesses beim Landesentwicklungsprogramm. Den Entwicklungsmöglichkeiten von Handwerk und Mittelstand muss dabei ein zentraler Stellenwert eingeräumt werden", betonte der BHT-Präsident.

Jens-Christopher Ulrich

Jens Christopher Ulrich

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