Sonja Prillwitz
Bundesrepublik Deutschland
Textil
Im Material das Verborgene suchen, neugierig sein, stets einer neuen ästhetischen Aussage auf der Spur ... So beginnt für mich jedes Mal eine Entdeckungsreise, wenn ich ein neues Material in die Hand nehme.
Zur Zeit setze ich mich mit ugandischem Rindentuch auseinander. Der archaisch wirkende Stoff aus der Rinde ugandischer Feigenbäume ist in seiner Art unvergleichlich. Die verworrene Struktur der Fasern lädt zur Wanderschaft ein, man verirrt sich auf Traumpfaden. Etwas Neues aufzubauen, ohne diese Natürlichkeit zu zerstören, war mein oberster Grundsatz.
Ich habe den natürlichen Faserverbund aufgelöst, ohne ihm das Gesicht zu nehmen. Die Exponate zeigen verschiedene Schritte der kontrollierten Umwandlung, von den Anfängen der Lagentrennung bis zur fast vollständigen Auflösung in einzelne Fasern. Bei einigen Arbeiten habe ich dieses Material mit Blattmetall kombiniert. Dank der Transformation erhält der Stoff eine starke räumliche Dimension.