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FachkräftegewinnungBei Fachkräften alle Potenziale nutzen

12. Dezember 2024 – Statement von Präsident Peteranderl

„Genügend Fachkräfte zu finden und sie auch an den Betrieb zu binden, bleibt für viele Handwerksbetriebe ganz oben auf der Problemskala. Die oft übersehenen Zielgruppen Ältere und Frauen sollten dabei stärker in Betracht gezogen werden. Wenn die Voraussetzungen stimmen, können hier für beide Seiten gute Lösungen gefunden werden“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Fachkräftemangel bleibt Problem

Trotz der aktuellen schwierigen wirtschaftlichen Lage und des Beschäftigungsrückgangs auch im Handwerk, bleibt der Fachkräftemangel in vielen Handwerksbranchen und -betrieben ein ernstes Problem. Es ist deshalb von zentraler Bedeutung, dass alle Fachkräftepotenziale voll genutzt werden.

Rentner für Weiterarbeit motivieren

Ein großes Reservoir an hervorragend qualifizierten und bewährten Fachkräften sind die Rentner. Eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft zeigt auf, dass sich 36 % der befragten Arbeitskräfte vorstellen können, nach dem Renteneintritt weiterzuarbeiten. Das Statistische Bundesamt teilte mit, dass in der Altersgruppe von 65 bis 74 Jahren bereits jetzt 13 % berufstätig sind, wobei nur eine Minderheit von 33 % davon finanzielle Gründe als Hauptmotiv nennt. Um dieses große Fachkräftepotenzial zu aktivieren sind allerdings eine Reihe von Maßnahmen notwendig, von den richtigen rechtlichen Rahmenbedingungen über gezielte Gesundheitsförderung bis zu passgenauen betriebsorganisatorischen Voraussetzungen.

Mehr Frauen für den Arbeitsmarkt gewinnen

Eine weitere zentrale Zielgruppe sind Frauen, die dem Arbeitsmarkt nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen und bei denen eine Untersuchung des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung große Potenziale sieht, die es zu heben gilt. Allein durch bessere Kinderbetreuungsangebote könnten 700.000 Beschäftigte gewonnen werden und durch bessere Integration nach der Kinderpause 1,7 Millionen. Auch hier ist aber eine breite Palette von Anreizen notwendig, von nachfragegerechter Kinderbetreuung über die richtigen sozial- und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen bis zu gezielten Aus- und Fortbildungsmaßnahmen.



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik, Statistik

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