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HerbstgutachtenWirtschaftsforschungsinstitute: 2024 wird erneut Rezessionsjahr

02. Oktober 2024 - Statement von Präsident Peteranderl

„Deutschland bekommt es auf nationaler und internationaler Ebene immer öfter schwarz auf weiß, dass es inzwischen wirtschaftlich ‚Schlusslicht‘ oder ‚der kranke Mann‘ ist. Das sollte jetzt endlich den Anstoß geben, nicht nur von Wettbewerbsfähigkeit zu reden, sondern auch die dazu nötige Neuausrichtung der Politik vorzunehmen“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

2024 erneut Rezession

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute sehen in ihrem Herbstgutachten eine weitere Verschlechterung der Wachstumsaussichten für die deutsche Wirtschaft. Gingen sie im Frühjahr für das laufende Jahr noch von einem kleinen Plus von 0,1 % aus, so prognostizieren sie jetzt eine erneute leichte Rezession von 0,1 %. Für das nächste Jahr wurden die Wachstumsaussichten ebenfalls von 1,4 % auf 0,8 % reduziert.

Vielfältige strukturelle Probleme

Dafür werden vielfältige Probleme der deutschen Wirtschaft verantwortlich gemacht. Genannt werden vor allem die strukturelle Anpassung an die Dekarbonisierung, die Digitalisierung und den demographischen Wandel sowie der verstärkte internationale Wettbewerb. Das mittelfristige Potenzialwachstum der deutschen Wirtschaft ohne konjunkturelle Schwankungen wird für die nächsten Jahre nur noch bei 0,4 % gesehen.

Politik muss mehr tun

Der aktuellen Politik werden zwar richtige Schritte attestiert, aber sie wird als zu kleinteilig und nicht ausreichend bezeichnet. Gefordert wird unter anderem ein Kurswechsel hin zu weniger Bürokratie, weniger Detailregeln und weniger staatlichem Einfluss an den falschen Stellen.

Forderungen des Handwerks für neue Politik

Viele Forderungen des Handwerks gehen seit langem in die gleiche Richtung. Abbau bestehender und Verhinderung neuen Bürokratie, gezielte Entlastungen bei Steuern und Abgaben gerade für Handwerksbetriebe, niedrigere Energiepreise durch Ausweitung und Verbreiterung des Angebots, die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Ausbildung und Beschäftigung sowie ein schlanker, aber leistungsfähiger Staat sind hier wichtige Kernforderungen für die notwendige politische Neuausrichtung.



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

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